Queerfeindlichkeit und Antifeminismus sind schon lange eine ideologische Klammer für ein breites Spektrum das von rechtsextremen bis zu bürgerlich-konservativen AkteurInnen reicht. Dies zeigt sich neben der Wahl Bolsonaros und Trumps auch hier zu Lande bei den abtreibungsfeindlichen 1000 Kreuze Märschen christlicher FundamentalistInnen oder den erstarkenden Nazi-Aufmärschen gegen CSDs, wie in Bautzen oder Leipzig. Die Sichtbarkeit von queerem Leben, reproduktive Selbstbestimmung und die feministische Bewegung widersprechen der faschistischen Vorstellung einer binären Geschlechterordnung und der zugeschriebenen Rolle von Frauen als Gebärmaschinen für das „Vaterland“.
Die Ideologie des Antifeminismus ist dabei weit in der Gesellschaft verbreitet. Die Verschwörungserzählung einer nationalen Gemeinschaft die vom Feminismus und der sogenannten "Gender-Lobby" bedroht sei dient dabei als vermeintlich einfache Erklärung für kapitalistische Krisenerfahrungen, alltäglichen Überforderungen und soziale Kälte. Ob Männer-Coaches auf TikTok, die patriarchale Vorstellung von Männlichkeit heraufbeschwören oder Abtreibungsgegner im Parlament wie Friedrich Merz: Sie alle eint ein moderner Antifeminismus. Mit einem Input zu dem Begriff des Antifeminismus und seinen aktuellen Ausprägungen wollen wir mit Euch ins Gespräch kommen und gemeinsam diskutieren welche Handlungsperspektiven wir als antifaschistische Feminist*innen haben.